Das Bad

(Dieser Artikel ist eine Wette. Ich habe behauptet das ich es schaffe aus dem größten Alltagskram eine Geschichte zu machen, daher lesen sie nun: Wie ich das Bad putzte.)

Es ist 23:56 und ich habe einen akuten Putzanfall. Die Sachlage ist recht schnell geklärt und ich stürze mich mit musikalischer Unterlegung ins Bad.

Die Hamster gucken kurzfristig etwas verwirrt. Es ist mir nicht ganz klar ob es an der Musik liegt oder daran das ich wortwörtlich ins Bad stürze- scheiß Teppich. Meine MediaPlayer-Playlist spielt irgendein Lied dessen Name mir partout nicht einfällt, doch die Sängerin verkündet just in diesem Moment: „It´s a cruel world.“

Oh ja…

Ich stehe vor meinem Körbchen mit Putzutensilien und wieder trifft die Musik den wunden Punkt:  „The choice is yours – so choose!“

Ich choose den Kloreiniger. Ng kippt seine Asche ganz gerne ins Klo, und ich kippe gerne genausogerne 2 Liter Reiniger hinterher.

Vielleicht ist das der Grund, warum der Reiniger leer ist. Ich lege es also drauf an mir dne Zorn sämtlicher Putzteufel zuzuziehen und putze das Klo mit Badreiniger.

Hochmotiviert putze ich also; Ich beseitige Wasserflecken, Staubmäuse und Spuren, die verraten das Ng sich nicht ans Sitzpinklergebot hält. Kurz erwäge ich die Reinigung mit seinen Boxershorts fortzusetzen, überlege es mir aber anders. Immerhin hab ich die Dinger gewaschen.

Musik sagt: Ohohohoooooo.. Ohohoooo.

Wo sie Recht hat….

Das Klo bekommt noch die obligatorische Sagrotan-Zitrusfrische, ich putze das Waschbecken, erstaunlich unspektakulär. Langweilig, geradezu. Und das in meinem Bad, wo einem sonst schon die Klopapierrolle den Fehdehandschuh entgegenwirft…

Doch der nächste Abgrund lauert: Die Badewanne.

In einem akuten Anfall von nächstenliebe hat meine Oma den Abfluss gereinigt – mit Cola. BUAH!

Wer mag kann sich ja vorstellen wie ein mindestens 3 Wochen lang nicht gereinigter Abfluss in einem Langhaarhaushalt riecht wenn man Cola reinkippt *unddanauchnochdenabflusszudreht*. HUA.

Ich friemle die Haare raus, spüle sie im Klo runter (es hört sich etwas beleidigt an, aber ich denke mir „Geteiltes Leid ist halbes Leid…“) und kippe Badreiniger hinterher. Überlege, den Erfinder des Badreinigers für einen Nobelpreis vorzuschlagen. Innerlich notiere ich Rohrreiniger auf der Einkaufsliste – direkt hinter einem neuen Eimer Farbe für den immernoch grünen Flur.

300 Liter Wasser den Resthärchen in der Badewanne mit etwas Badreiniger hinterher, alles gut. Es fehlt der Boden. Und der Badreiniger.  Mit einem Seufzer der Erkenntnis beschließe ich erstmal nur zu fegen und den Rest zu machen wenn ich wieder Reiniger habe. Und zwar alle die Frau so braucht.

Einigermaßen stolz beschließe ich aufs Klo zu gehen, freue mich das ich sogar dran gedacht hab mal mein Regal aufzuräumen… Als ich merke das ich mit dem letzten Klopapier den Wasserhahn nachpoliert habe.

Scheiße.

(Anm. Der Redaktion: Die geschilderten Zustände sind dramatisiert. Mein Klopapier wirft keine Fehdehandschuhe – es lernt gerade erst Leder zu gerben, nähen wird noch dauern…)

29. August 2009. Uncategorized. Hinterlasse einen Kommentar.